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„BAUKASTEN“ DES SCHALLSCHUTZES
UND DER AKUSTIK
(gezeichnet von DI Georg Wieland)
AUSSENWAND 01
1 Fassadensystem; z.B. Holzschalung Lärche o.ä.
2 je nach Fassadensystem > Hinterlüftungsebene
3 Winddichte Ebene; Alternativ: Wärmedämmver-
bundsystem
4 Energetische Gebäudehülle; je nach System ein-
oder zweilagig mit entsprechender Unterkon-
struktion
5 Unterkonstruktion Holz
6 Außenwandsystem; z.B. Ziegel oder Stahlbeton
7 Vorsatzschale Innen - Unterkonstruktion Holz
oder Metallständer
8 Vorsatzschale Innen - ev. zus. Dämmung
9 Dampfbremse
10 Vorsatzschale Innen - Beplankung Gipskarton;
einfach oder doppelt
Alternativ: keine Vorsatzschale, nur Innenputz
TRENNDECKE03
16 Bodenbelag nach Wahl; z.B. Parkettboden
schwimmend verlegt
17 Trennlage
18 Estrich (Alternativ Heizestrich)
19 Trennlage
20 Trittschalldämmung
21 Schüttung / Installationsebene
22 Deckensystem lt. Statik, z.B. Stahlbetondecke
abgehängte Decke, bestehend aus
23 Unterkonstruktion Holz oder Aluminiumprofil
24 Dämmeinlage bzw. Dämmfilz
25 Deckensystem, Beplankung auf Sicht je nach
Wunsch Oberfläche gelocht bzw. verschiedene
Materialien möglich
INNEN [TRENN]WAND 02
11 Innenputz raumseitig (Raum 03 OG)
Alternativ: Ausführung einer Vorsatzschale
12 Wandsystem; z.B. Ziegel oder Stahlbeton
13 Vorsatzschale Innen – Unterkonstruktion Holz
oder Metallständer
14 Vorsatzschale Innen – ev. zus. Dämmung
15 Vorsatzschale Innen – Beplankung Gipskarton;
einfach oder doppelt
Variante: Beplankung Holz je nach Wunsch bzw.
unterschiedliche Oberflächenbearbeitungen (Aku-
stikpaneel, Lochungen, Rillen, etc.)
DECKE04-AKUSTIKELEMENT|AKUSTIKSEGEL
26 Abhängung (blau)
27 Grundprofil
28 Tragprofil
29 Akustiksegel, Oberfläche gelocht
1
2
3
4
5
6
11
12
14
15
Trennstreifen, Estrich
schalltechnische Entkoppelung
Fußbodenaufbau
26
27
27
28
29
Randleiste
Bodenbelag
Raum 03 - OG
Raum 02 - EG
Raum 01- EG
Raum 04 - OG
OBERGESCHOSS
ERDGESCHOSS
außen
Witterungsseite
innen
Raumseite
Variante:
Ausführung ohne Vorsatzschale
mit Innenputz
13
7 bis 10
von oben nach unten:
16 bis 25
OBERGESCHOSS
Raum 02 - EG
F
orm follows function“ – der vom ame-
rikanischen Architekten Louis Sullivan
geprägte Spruch hat immer noch Gül-
tigkeit. Zu wissen, welche Funktionen dies
sind und das Verständnis, woher sie sich bau-
physikalisch ableiten lassen, sind die Grundla-
ge jedes guten Designs.
ETWAS LIEGT IN DER LUFT
Luftschall sind Schallwellen, die sich über die
Luft ausbreiten. Körperschall sind Schallwel-
len, die sich in einem Festkörper ausbreiten.
So einfach diese beiden Begriffsbestimmungen
auch klingen mögen, so wesentlich sind sie für
das Verständnis jeder Akustikmaßnahme.
Luftschall der sich in einem Raum ausbrei-
AK T UE L L
10
Fotos: Ender/Wieland
Hört, hört!
Akustik im Spannungsfeld
von Bauphysik und Design
Design ist Gestaltung und dem Gestaltenden steht ein riesiger Baukasten
an Formen und Möglichkeiten zur Verfügung. Ein Baukasten, dessen Ele-
mente aber alle eines gemein haben: sie müssen die Funktion, welche
das Ziel der zu gestaltenden Maßnahme ist, erfüllen.
tet, versetzt die raumbegrenzenden Bauteile in
Schwingung. Diese Schwingungen wiederum
bringen die Luft des Nachbarraums zum
Schwingen – die Luftschallübertragung hat
stattgefunden. Wird hingegen der Körper (in
diesem Fall die Wand, der Boden oder die
Decke) direkt zum Schwingen gebracht,
spricht man von Körperschall. Vom Menschen
können tiefe Frequenzen taktil wahrgenom-
men werden, wohingegen Körperschall erst
dann „hörbar“ wird, wenn er wiederum die
Luft des angrenzenden Raumes zum Schwin-
gen anregt. Als Sonderform des Körperschalls
ist zuletzt noch der Trittschall zu nennen, wel-
cher z.B. durch Gehen, Klopfen oder Sesselrü-
cken hervorgerufen wird.
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