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Das Headquarter strahlt aus
und wird an den Aspekten der Nachhaltigkeit gemessen.
Das UN-Wort „Nachhaltigkeit“
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Skizzen und Bilder: Thomas Ender, privat
I
n zahlreichen weiteren Konferenzen und
Enqueten (insbesondere der UN-Konfe-
renz für Umwelt und Entwicklung 1992)
entwickelte sich das in seinen Grundzügen
immer noch gültige Drei-Säulen-Modell einer
nachhaltigen Entwicklung, bestehend aus:
Ökologischer Nachhaltigkeit
Ökonomischer Nachhaltigkeit
Sozialer Nachhaltigkeit
DER FISCH BEGINNT AM KOPF ZU
STINKEN ¯ ODER EBEN NICHT
Wer dieses Sprichwort versteht, hat auch die
Bedeutung eines Headquarters jedes moder-
nen Unternehmens verstanden. Ein Headquar-
ter ist eben genau das: der gebaute „Kopf“
eines Unternehmens. Und was ein Unterneh-
men damit ausstrahlt ist viel mehr als nur die
Summe der einzelnen Bauteile, Räume und
Funktionen. Das Headquarter gibt die Identi-
tät, das Selbstverständnis eines Unternehmens
wider und muss sich damit auch an den
Ansprüchen an eine gelebte Nachhaltigkeit
messen lassen: ohne Nachhaltigkeitsbericht
kann sich heute kein großer Betrieb mehr
sehen lassen, und als Konsequenz werden
unter anderem plötzlich auch die Ökobilanzen
der verwendeten Baustoffe und Bauweisen zu
einem Faktor. Wer sich dabei nicht zu verste-
cken braucht, ist der Trockenbau.
Trockenbau als Teamplayer in einer nachhaltigen Unternehmenskultur
Auch wenn es von manchen
schon als „Unwort“ angesehen
wird, ist das Wort Nachhaltigkeit
doch mehr ein „UN-Wort“,
d. h. ein United Nations-Wort:
In dem von der Weltkommission
für Umwelt und Entwicklung
der Vereinten Nationen
(„Brundtland-Kommission“)
1987 veröffentlichten Bericht
mit dem Titel „Our Common
Future“ („Unsere gemeinsame
Zukunft“) wurde erstmals
breitenwirksam der
Begriff einer nachhaltigen
Entwicklung definiert.
VOR DEN NACHHALTIGEN VORHANG
Gleich vorweg ein erster Aspekt der Nachhal-
tigkeit des Trockenbaus, der noch gar nichts
mit seiner eigentlichen Ökobilanz zu tun hat:
Leichtbausysteme stellen aufgrund ihres
gegenüber Massivbauweisen weitaus geringe-
ren Gewichts auch weitaus geringere Anforde-
rungen an die Gebäudestatik. Die – schon in
zahlreichen Beiträgen ausführlich dargelegte
– kurze Bauzeit, der Wegfall von langen Aus-
trocknungszeiten und die oberflächenfertige
Ausführung wirken sich ebenso auf die Öko-
nomie des Bauens aus, wie dies die Vorferti-
gungsmöglichkeiten und die Flexibilität des
Trockenbaus bis zum Zeitpunkt der Fertigstel-
lung tun. Doch damit nicht genug: Kein zeit-
gemäßes Headquarter ist eigentlich jemals
„fertig“. Arbeitslandschaften verändern sich,
werden stetig angepasst, müssen neuen Anfor-
derungen genügen. Und der Trockenbau spielt
dabei mit (siehe z. B. Wandlungsfähigkeit und
Flexibilität im Trockenbau – Intimes Arbeiten
im „Open Space“, TBJ 01/2015). Und das ist
nicht das einzige Thema, bei dem sich die
Gipsbauplatten anpassen und für ein gutes
„Firmenklima“ sorgen: Sie wirken auch tat-
sächlich klimaregulierend, indem sie über-
schüssige Luftfeuchtigkeit aufnehmen und sie
bei trockenerem Raumklima wieder abgeben.
Doch bevor sich der Trockenbau vor den Vor-
TROCKENBAU
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