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TROCKENBAU
Journal
normal lauter Musik aus Stereoanlagen oder TV erhöhen. Mit Hilfe von
Ctr wird versucht, die Schalldämmung in Bezug auf Verkehrslärm bes-
ser zu charakterisieren. Um in der Einzahlangabe doch Bezug auf den
Frequenzbereich zwischen 50 und 100 Hz nehmen zu können, besteht
derzeit die Möglichkeit die Spektrum-Anpassungswerte C
50-3150
und
C
tr,50-3150
beim Luftschallschutz anzugeben.
Die internationale und nationale Normung beschreitet denWeg, den für
denTrockenbau heiklen tiefen Frequenzbereich (Schallereignisse mit Domi-
nanz in diesem Frequenzbereich erleben die Bewohner oft als Dröhnen und
Poltern) mit entsprechenden Größen mit einzubeziehen. In vielen Ländern,
darunter auch Österreich, wird dies mit einem neuen Anforderungssystem
mit sogenannten Schallschutz- bzw. Komfortklassen (in Österreich gemäß
ÖNORM B 8115-5) bereits angewendet. Mit dem Schallschutz-Klassen-
system kann neben dem bisherigen Standard für die unterschiedlich hohen
Ruheerwartungen ein höherer Schallschutz festgelegt werden. In den
anspruchsvolleren Klassen ist die Berücksichtigung des tiefen Frequenzbe-
reiches (C
50-3150
und C
tr,50-3150
werden mit einbezogen) obligatorisch.
TROCKENBAU EVENTUELL BENACHTEILIGT
Besonders mit den neuen Anforderungen, die auch dem tiefen Fre-
quenzbereich mehr Gewicht einräumen, kann es vorkommen, dass Tro-
ckenbaukonstruktionen mit den anzuwendenden Kennwerten benach-
teiligt werden. Wichtig ist allerdings, dass die zukünftigen Beschrei-
bungsmöglichkeiten des Schallschutzes und der zugehörigen Anforde-
rungen auch die von den Bewohnern erlebte Schallschutzqualität wider-
spiegeln. Untersuchungen zeigen, dass es sich als problematisch erweisen
könnte, wenn traditionelle Schemata ohne eingehende Studien einfach
auf den erweiterten Frequenzbereich unter 100 Hz angewendet werden.
Dieser Themenbereich weist noch entsprechenden Forschungsbedarf
auf. Mit subjektiven Tests soll dieses Manko aufgezeigt und eine Grund-
lage zur Anregung von Kennwertmodifikationen geboten werden.
LAND IN SICHT
In enger Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der traditionsrei-
chen Katholischen Universität Leuven in Belgien arbeitet die Versuchs-
anstalt TGM seit einiger Zeit an der Entwicklung von Versuchsmetho-
den, die es ermöglichen sollen, die subjektive Bedeutung der unterschied-
lichen Schalldämmcharakteristika von Bauteilen (z.B. von Wohnungs-
trennwänden) sowie das Erleben des Schallschutzes in Wohnungen rea-
litätsgerecht erfassen und beschreiben zu können. Für den Planer, aber
auch für den Bewohner soll es mit den so erarbeiteten Größen einfacher
werden, die subjektive Güte des Schallschutzes zu erfassen.
AUTOR
Ing. Mag. Herbert Müllner
Leiter der Versuchsanstalt für Akustik
und Bauphysik am Technologischen
Gewerbemuseum (TGM). Seit 1984 in der
Versuchsanstalt tätig, Mitarbeit in nationalen
und internationalen Fachgremien, sowie
enge Kooperationen mit nationalen und
internationalen Forschungseinrichtungen.
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