TROCKENBAU
Journal 4 2014
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Foto: Trockenbau-Journal
tabilität dem Steuerzahler immer günstiger
kommt, als das derzeit durchgehend vollzoge-
ne Billigstbietersystem. Uns Praktiker kann
eine solche Rechnung nicht überraschen, erle-
ben wir doch draußen auf den Baustellen haut-
nah mit, dass nur der beste Bieter Zukunft
haben kann.
Meiner Meinung nach sollten solche Veran-
staltungen, unter Einbeziehung von wesentlich
mehr Redezeiten für die Experten, viel öfter
durchgeführt werden, um auch die Problema-
tik der einfachen Bürger unseren Volksvertre-
tern nahe bringen zu können.
Im Übrigen mussten wir leider eine Stel-
lungnahme unserer eigentlichen Interessens-
vertretung der Bundesinnung Bauhilfsgewerbe
in der Dikussion vermissen.
Resümierend kann aus der sehr aufschluss-
reichen Enquete mitgenommen werden, dass
die beteiligten Personen verschiedener polit-
scher Coleurs, allen voran Abg.z.NR Josef
Muchitsch, unterstützt von Dr. Stephan Heid
als juristischen Berater, derzeit daran arbeiten,
ein den Anforderungen des Marktes, aber auch
praktikables BVergG „Neu“ zu erstellen.
INFOS:
VÖTB Vorstand
im Parlament
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Am 11. November 2014 fand im Parlament die Enquete „Faire Vergaben sichern
Arbeitsplätze" statt, an der eine repräsentative Delegation des VÖTB-Vorstandes
teilnahme und sich aktiv für seine Mitglieder in die Diskussion warf.
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ach der Begrüßung durch die Präsi-
dentin des Österreichischen National-
rates Doris Bures und die Klubobleute
von SPÖ und ÖVP folgte ein Statutsbericht zum
Bundesvergabegesetz 2006, der in dem großem
Wunsch nach mehrer Fairness gipfelte. Die Sozi-
alpartner Präsidenten Erich Foglar (ÖGB) und
Christoph Leitl WKO) bestärkten die anwesen-
den Politiker, unter großem Applaus der gelade-
nen Experten die Hoffnung, dass die geplante
Gesetzesnovelle das Vergabeprozedere für heimi-
schen Betriebe erleichtern werde.
Was wurde da im Plenum des Nationalrates
diskutiert? Schlicht und einfach die Zukunft
der Österreichischen Wirtschaft, allen voran
die KMU Betriebe zu denen wir im Trocken-
bau in der Regel zählen.
Von den Neuerungen des Lohn- und Sozi-
aldumping Bekämpfungsgesetzes, über jene im
Arbeitsvertragsanpassungsgesetz, welche bereits
per 2015 in Gültigkeit treten werden, war der
umfassendste Tagesordnungspunkt aber die
notwendige Novellierung des Bundesvergabe-
gesetzes (BvergG). Die neue EU Vergabe-Ver-
ordnung zwingt alle EU-Länder zum Handeln,
und das ist gut so. Es sind wesentliche Verbes-
serungen für KMUs zu erwarten. So soll künf-
FAIRE PREISE.
Vize-Präsident
Horst Pinter erstellte
ein Forderungspapier
für mehr Qualität und
faire Preise.
tig der Bestbieter dem billigsten Angebot vor-
gezogen werden und dies unter Bedachtnahme
auf verschiedene Leistungsfähigkeiten der Bie-
ter. Ein umfassender Punkt wird dabei auch der
Eindämmung von Sub und Sub-Sub Vergaben
sein, die schon ab einer Vergabesumme von 1,0
Mio Euro greifen wird.
Offenbar hat auch unsere Bundesregierung
erkannt, dass eventuell doch die betroffenen
Personen und Unternehmen, welche Tag für
Tag mit der Realität vorort auf den Baustellen
konfrontiert sind, im Detail viel besser infor-
miert sind, als Abgeordnete des Hohen Hau-
ses. Gerade deshalb war es erfreulich, dass wir
Unternehmer im Zuge dieser Enquete gehörig
zu Worte kamen und viele Fragen zu den
geplanten Gesetzesvorhaben stellen konnten.
Im Zuge der an die Fachvorträge folgenden
Diskussionen durften auch die Vorstandsmit-
glieder des VÖTB, Altpräsident Walter Hof-
mann und Vizepräsident Horst Pinter ihre
Statements und Anregungen am Rednerpult
des großen Plenarsaales vortragen. Besonders
ernüchternd wirkte eine von Univ. Prof. Gottfried
Haber vorgetragene Studie, welche zum Ergeb-
nis kommt, dass ein Bestbietersystem unter
Einbeziehung der sich ergebenden Umwegren-
Mit einer großen Delegation hatte sich der
VÖTB im Parlament angesagt. Angeführt von
Vizepräsident Hort Pinter nahmen die Vor-
standsmitglieder Walter Hofmann, Andrea
Kern, Nikolaus Voit an der Tagung teil und
brachten sich eifrig in die Fachdiskussionen
mit Beiträgen aus der Praxis ein. Geschäfts-
führer Blahut freute sich: „Es war ein sehr
guter Tag für den Trockenbau! Minister und
Abgeordnete haben zugehört und werden
unsere Anregungen aufgreifen.“
INFOS:
2014/PK1048/index.shtml
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