Fotos: Knauf/P. Kubelka
Voller Energie
Neues Forschungs- und
Entwicklungszentrum
in Rainbach/OÖ
Um der weltweiten Nachfrage nach Batterie-
Lösungen gerecht zu werden, übersiedelte Kreisel
Electric 2017 in die neue Zentrale. Schon während
der Bauzeit konnte man mit dem rasanten Wachs-
tum des Unternehmens kaum Schritt halten.
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TROCKENBAU
Journal 2 2018
S
ilicon Valley war gestern. Im oberös-
terreichischen Rainbach im Mühlkreis
sieht man, was innerhalb von nur drei
Jahren wirklich aus einem Garagenunterneh-
men entstehen kann! Denn noch 2015 werk-
ten die drei Kreisel-Brüder Philipp, Johann
und Markus im Red Zac-Geschäft ihres Vaters
in Freistadt. Aus reiner Neugierde wurde das
E-Auto des Vaters zunächst einmal komplett
zerlegt und analysiert. Was Tesla kann, können
wir auch, war die Devise der Kreisel-Brüder,
und so nahmen sie einfach einen Audi A2,
kauften die Komponenten im Internet und
innerhalb einer Woche fuhr das Auto komplett
elektrisch. Der Grundstein für das heutige
Innovations-Imperium war gelegt. In einer
alten Freistädter Fabrikshalle werkten die drei
– neben ihrem Hauptjob bei Red Zac – auf
300 Quadratmeter neben sämtlichen Fräsma-
schinen. Und ein alter, klappriger Holiday-
Wohnwagen diente als Besprechungsraum.
KREISEL-DYNAMIK
WIRKT AUCH BEIM BAU
Drei Jahre später ist aus dem einstigen Garagen-
Unternehmen ein globaler Player in Sachen
P R A X I S
Batterie-Technologie geworden. Längst gibt es
dank der höheren Ladeleistung der Kreisel-
Akkus und damit unerreichten Reichweite für
Elektroautos Entwicklungsaufträge von renom-
mierten Autoherstellern bis 2025. Es werden
bestehende Kommunalfahrzeuge von Gemein-
den mit E-Antrieb ausgestattet oder Arnold
Schwarzeneggers roter Hummer umgerüstet.
Diese rasante Entwicklung des Start-ups
spiegelt sich auch im neuen Forschungs- und
Entwicklungszentrum wider. „Im Dezember
2015 gab es die Idee für ein neues Kreisel-
Gebäude. Im Juni 2016 war Baubeginn! Schon
alleine das ist extrem kurz und eine Herausfor-
derung!“, erinnert sich Innenarchitekt Benedikt
Elmecker an das außergewöhnliche Tempo:
„Bei Planungsbeginn haben wir mit 16 Mitar-
beitern damals und 40 bis 2022 gerechnet.
Doch der Bauherr ist schneller gewachsen als
wir gebaut haben!“
Und für die Bauherren, die bezeichnender-
weise eine Feuerwehrrutsche von ihren Büros
direkt in die Werkstatt installiert haben, ging
es noch immer zu langsam. Beim ursprünglich
geplanten Hochregallager wurde eine Decke
für zusätzliche Büros eingezogen. Mittlerweile
sind es hundert Mitarbeiter und weitere fünf-
zig zusätzliche Mitarbeiter sollen bis Ende
2018 dazukommen.
Der Rahmen von 4.412 Quadratmeter
bebauter Fläche (davon 2.600 Quadratmeter
Produktion) und insgesamt 6.200 Quadratme-
ter Nutzfläche wurde längst gesprengt. „Das
Lager ist bereits zu klein und ein Nebengebäu-
de muss für die zusätzlichen Mitarbeiter auf-
gestockt werden!“, berichtet Johann Kreisel
von den nächsten Bauvorhaben.
WIE DAS KREISEL-LOGO
Aus der Vogelperspektive betrachtet ist das
Forschungs- und Entwicklungszentrum wie
das Kreisel-Logo aufgebaut. – eine Idee der
Kreisel-Brüder. Die drei Einheiten Produkti-
on, Prototypenbau und Büro greifen ineinan-
der. Der Vorteil sind die kurzen Wege zwi-
schen den einzelnen Abteilungen.
Betritt man die neue Kreisel-Zentrale, fühlt
man sich in die Zukunft versetzt. Coole
Schwarz-Weiß-Optik mit Bildern der Firmen-
gründer an der Wand. Rechts vom Eingang
symbolisch die Vergangenheit und Zukunft. In
UNGLAUBLICH.
Betritt man die neue
Kreisel-Zentrale, so
fühlt man sich in die
Zukunft versetzt.
VOGELPERSPEKTIVE.
Das neue Headquarter
ist wie das Kreisel-Logo aufgebaut.