Fotos: Tüchler Ausbau GmbH
So schön kann
Raumakustik sein
Pädagogische Hochschule Baden/NÖ
Die Pädagogische Hochschule in Baden wurde in den
vergangenen drei Jahren rundumerneuert und erhielt
nach weitgehendem Abbruch drei neue Gebäude.
Bei der Innenraumgestaltung stand die Akustik im Fokus,
die nicht nur an die Planung, sondern auch an die
Ausführung höchste Ansprüche in puncto Technik und
Gestaltung stellte. Planer und Bauherr entschieden
sich dabei für die designaffinen Produkte von Ecophon.
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TROCKENBAU
Journal 2 2018
A
rchitektur und Raumgestaltung haben
einen wesentlichen Einfluss auf das
(Wohl-)Befinden und im Bildungsbe-
reich damit ebenso auf das Lehr- und Lernver-
halten wie auf die generelle Lernbereitschaft.
Einer der wesentlichen Einflussfaktoren auf den
Lernerfolg ist die Raumakustik. Hörsamkeit,
Sprachverständlichkeit und die Minderung von
Lärm und Nebengeräuschen beeinflussen die
Raumatmosphäre erheblich und stellen eine der
wichtigsten Voraussetzungen für einen funktio-
nierenden Unterricht dar. Deshalb wurde bei
der Neuerrichtung der Pädagogischen Hoch-
schule in Baden höchster Wert auf die akusti-
schen Raumqualitäten gelegt.
AKUSTIK IM FOKUS
Bei der baulichen Innenraumgestaltung aller
drei neuen Baukörper spielte die Akustik eine
wesentliche Rolle. Einerseits naheliegend bei
Gebäuden, in denen die Wissensvermittlung,
das Hören und das akustisch-sprachliche Ver-
stehen von Inhalten im Mittelpunkt steht. Auf
der anderen Seite stand die Akustik aber auch
baulich bedingt im Mittelpunkt.
Um einen sparsamen Betrieb mit maximalen
Nutzer- und Nutzerinnenkomfort sicherzustel-
len, sind alle Neubauten mit einer Betonkern-
aktivierung zur Kühlung ausgestattet. An den
Einbau von klassischen abgehängten Akustikde-
cken war somit nicht zu denken. Aufgrund der
durchgehend planen und schallharten Oberflä-
chen – Decken und Wände in Sichtbeton sowie
raumhohe Glasflächen – gab es auch sonst keine
Alternative zum Einbau von hoch wirksamen
Akustikabsorbern im Deckenbereich.
Eine nicht nur akustisch, sondern auch
optisch bestens geeignete Lösung fand sich mit
Ecophon Solo Baffle mit Seilabhängung. „Im
Prinzip gibt es in allen drei Gebäuden kaum
einen Raum, der nicht mit Akustikelementen
bestückt ist“, erinnert sich Ludwig Tauss vom
ausführenden Unternehmen Tüchler Ausbau
GmbH. Über einen Zeitraum von fast zwei
Jahren war sein Montageteam mit entspre-
chenden Unterbrechungen zwischen den ein-
zelnen Bauabschnitten vor Ort. Gestartet
wurde in der Mensa und der Praxisvolksschule.
Mit rund zwei Drittel ist der Großteil der
Akustikmaßnahmen aber im neuen Hoch-
schulgebäude konzentriert, das als letzter Bau-
abschnitt erst vor kurzem übergeben wurde.
Neben den Akustikelementen im Decken-
bereich wurden zur Verbesserung der Raum-
akustik in den Klassen der Volksschule und in
der Bibliothek auch an den Wänden Akustik-
elemente installiert. Dabei kam Akusto Wall C
mit Texona Oberfläche zum Einsatz. Aufgrund
der umfangreichen Farbpalette können die
Elemente jedem Ambiente angepasst und
zudem als Pinnwand genutzt werden. „Voll-
ständig zuhängen sollte man die Elemente
nicht, das geht auf Kosten der Wirksamkeit“,
erklärt Tauss. Insgesamt zwölf Stück der groß-
formatigen Akustikelemente mit einer Höhe
von 2,40 bis 2,50 und einer Breite von 4,20
Metern wurden in Summe verbaut.
VIELFÄLTIGE BAULICHE UND TECHNI-
SCHE HERAUSFORDERUNGEN
Die größte Herausforderung stellte die Installa-
tion der Deckenelemente im Audimax dar. Für
die Montage der Deckenelemente wurde ein
LERNERFOLG.
Hörsamkeit,
Sprachver
ständlichkeit und
die Minimierung
von Lärm und
Nebengeräuschen
beeinflussen die
Raumatmosphäre
erheblich.
RUHE.
Bei der Neuerrichtung wurde höchster Wert
auf die akustische Raumqualität gelegt.