Fotos: Rigips/Kelemen
Für Transparenz
in der Medizin
Glas als Hygienefaktor
510 Mio. Euro investiert das Land Niederösterreich in
ein modernes Universitäts-Klinikum in St. Pölten.
Großzügige Fensterflächen sorgen für viel Tageslicht
und Transparenz im Innenbereich.
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TROCKENBAU
Journal 2 2018
D
er sogenannte 2. Bauabschnitt des fünftgrößten Krankenhauses
Österreichs ist gleichzeitig auch das größte Klinik-Bauprojekt
des Landes Niederösterreich. Mit der Eröffnung des Hauses C
im Jahr 2018 geht eines der modernsten Chirurgiezentren Österreichs in
Betrieb. Mit den Trockenbauarbeiten wurde Lieb Bau Weiz beauftragt.
Das Auftragsvolumen umfasste sämtliche nichttragende Innenwände,
Unterkonstruktionen für Portale, Türen und diverse medizinische Gerä-
te sowie abgehängte Decken im gesamten Gebäude. Das steirische
Unternehmen mit umfassender Erfahrung im Krankenhausbau verant-
wortete auch weitgehend die erforderliche Schnittstellenkoordination
mit den Haustechnikgewerken, der örtlichen Bauaufsicht und verschie-
denen Bauunternehmungen.
MIT TROCKENBAU ZU MEHR TAGESLICHT UND HYGIENE
ImWissen um die hohe Bedeutung von Tageslicht für ein gutes Arbeitskli-
ma und die möglichst rasche Genesung der Patienten, setzten die Architek-
ten in der Gestaltung auf großzügige Glasflächen an der Fassade und im
Innenbereich. In all jenen Zonen, wo künftig viel Patientenverkehr statt-
findet, entschied sich das Team rund um DI Gerhard Mirth, Architektur-
büro Pfaffenbichler, für die Fixverglasung PLANLINE von Saint-Gobain
RIGIPS Austria: „Diese Elemente sind absolut flächenbündig mit den sie
tragenden Gipskarton-Ständerwandsystemen. Rahmen und Verschraubun-
gen sind nach der Montage nicht mehr sichtbar, die filigrane Optik wird
den Ansprüchen der modernen Architektur gerecht. Es gibt keine Randflä-
chen, wo sich Staub oder andere Verunreinigungen ablagern könnten – und
außerdem ist sie ästhetisch höchst anspruchsvoll.“ Für RIGIPS Architek-
tenberater Andreas Deix ist auch entscheidend, dass „diese Elemente der
Fixverglasung rundherum hermetisch versiegelt sind. Es kann also zu kei-
nerlei Verunreinigungen in den bereits werksseitig gereinigten Glaselemen-
ten kommen.“ Vor allem aus diesem Grund wird PLANLINE mittlerwei-
le explizit in vielen Ausschreibungen von Krankenhäusern, Labors, Gesund-
heitseinrichtungen und im hochwertigen Bürobau gefordert.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Glaselemente unterschiedlichen bau-
physikalischen Anforderungen gerecht werden können: von erhöhtem
Brandschutz E 30 und EI 30 bis zu einem Schalldämmmaß von 57 dB.
Um die Durchdringung des Glases durch Röntgen- oder Laserstrahlen
zu verhindern, werden Spezialgläser bzw. Spezialjalousien eingesetzt.
Der nach Maß vorgefertigte Einbaurahmen wird mit der Unterkons
truktion verschraubt. Die Rohbauöffnung ist einen Zentimeter breiter als
die bis zu 150 mm dicken Glaselemente. So können die Gläser mit einer
Einbauluft von 5 mm leicht in die vorbereitete Wandöffnung geschoben
werden. Aufgrund des hohen Gewichts der Gläser müssen diese Unter-
konstruktionen mit Aussteifungsprofilen besonders stabil ausgeführt sein.
„Bei besonders langen Oberlichtbändern wie in den Gängen mussten
wir selbsttragende Konstruktionen herstellen, weil es ja keinen Decken-
NATÜRLICH BELICHTET.
Mit langen
Oberlichtbändern bringen die Architekten
Tageslicht in die Kernzone des Gebäudes.
Gipskarton-Lochplatten sorgen für einen
gedämpften Geräuschpegel.
SICHER FLEXIBEL.
Die Scheiben der
Planline-Verglasung sind in den Untersu-
chungsräumen besonders ausgerüstet,
sodass sie keine Röntgen- oder Laser-
strahlen durchlassen.