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TROCKENBAU
Journal
Handball mit der Aufprallgeschwindigkeit von
23 m/sec beschossen. Anschließend dürfen die
Wände weder Dellen noch abgebrochene Kan-
ten aufweisen. Bei der „uneingeschränkten
Ballwurfsicherheit" gibt es noch eine Spielver-
längerung: die Wände müssen zusätzlich einem
Hockeyball, der 12 Mal mit einer Aufprallge-
schwindigkeit von 18 m/sec auftrifft, standhal-
ten. Auch hier darf nach dem Schlusspfiff die
Fläche keinerlei Beschädigung aufweisen.
Der Trockenbau macht das alles anstandslos
mit: mittels ein- oder zweilagiger Beplankung
mittels Gipsfaserplatten, einem entsprechend
gewählten Achsabstand der Unterkonstruktion
und einer abgestimmten Befestigung der
Lagen sind auch die Anforderungen der unein-
geschränkten Ballwurfsicherheit erfüllbar. Und
der Betrachter lässt den Blick weiter nach oben
wandern …
ES WERDE … LEISE!
Je weiter nach oben man kommt, umso beein-
druckender werden die Eigenschaften des Tro-
ckenbaus. Ästhetik und Design gehen anschei-
nend nahtlos ineinander über. Diese perfekten
optischen Übergänge geben aber dem bautech-
nischen Laien keinen Einblick in die Komple-
xität der Innenwelten und Unterkonstruktio-
nen und lassen so den staunenden Betrachter
im Dunkeln.
Aber gerade hier in der „Finsternis“ eröffnet
diese Unterwelt ihre technischen Highlights
dem Kenner. Das Detail liegt im Verborgenen:
gestalterisch ansprechende und einfache
Lösungen, oft reduziert auf das Wesentlich-
Ästhetische, halten diese unsichtbaren High-
tech-Konstruktionen versteckt.
Die SportlerInnen genießen eine akustisch
angenehme Atmosphäre, klar verständliche
Anweisungen der SchiedsrichterInnen oder
eine anregende Beschallung im Rahmen von
Veranstaltungen oder Turnieren.
TROCKENBAU? SELBSTVERSTÄNDLICH!
Und wenn der Ball einmal die Decke trifft?
Dann muss sich niemand Sorgen machen, dass
außer dem Ball nicht auch noch ein herunter-
fallendes Deckenelement das Spiel „bereichert“.
Diese Selbstverständlichkeit ist der Einhal-
tung einer Vielzahl von Vorschriften und Nor-
men zu verdanken, die eben nur scheinbar
einfach umzusetzen sind. Ballwurfsicherheit
und Akustik (insbesondere Nachhallzeiten) sind
neben der Selbstverständlichkeit, dass Decken-
paneele eben Deckenpaneele bleiben und nicht
der Schwerkraft folgen, nur einige wenige Anfor-
derungen und Schlagworte, die es einzuhalten
gilt. So definiert die ÖNORM B 2608 bei-
spielsweise Richtlinien für Planung und Aus-
führung von Sporthallen. Decken müssen eine
abgeminderte Ballwurfsicherheit (vgl. DIN
18032-3) erfüllen und sicherstellen, dass
Deckenelemente nicht ungewollt zum Spiel-
verderber werden.
Wenn die Selbstverständlichkeit, mit der
sich der Trockenbau in eleganten „Spielzügen“
an die zahlreichen Regelwerke und Vorschrif-
ten des Sportsttättenbaus hält, auch auf dem
Spielfeld immer vorhanden wäre – dann wären
„Fair Play“ und sportliche Höhepunkte so
selbstverständlich wie der Alleskönner „Tro-
ckenbau“.
AK T UE L L
LÄRMPEGEL.
Besondere Aufmerksamkeit
wurde in der Verarbeitung
auf die Eckausbildungen
mit Übergang zu den
Akustikpaneelen
gelegt.
AKUSTIKPANEEL & SPROSSENWAND.
Die SportlerInnen genießen eine
akustisch angenehme Atmosphäre.
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