TBJ_2_2018_web - page 50

Fotos: Gerd Kressl, Manfred Seidl
Die
Geometrie
der Masche
Streckmetalldeckenkompetenz
aus Österreich
Die Kunstuniversität in Linz und die Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf an der Krems
sind zwei interessante Beispiele für den trockenen Innenausbau. Was die beiden Projekte
verbindet? Um die Raumakustik zu verbessern, wurde in beiden Bauvorhaben eine Streck­
metalldecke der Firma FURAL geplant und erfolgreich durch das Trockenbauunternehmen
Perchtold realisiert. Das weithin sichtbare Zeichen der Veränderung in Linz ist der im
Rahmen eines Kunstprojekts hervorgegangene „Transzendenzaufzug“ der Künstlerin Karin
Sandler. Der Aufzug wurde um eine beleuchtete gläserne Liftkonstruktion erweitert, die über
die Ebenen des Gebäudes hinausführt und den Besucher über das Dach „hinaus befördert“.
Das Bauvorhaben in Kirchdorf ist ein Leuchtturmprojekt was Nachhaltigkeit betrifft.
50
TROCKENBAU
Journal 2 2018
P R A X I S
Kunstuniversität Linz
Gebäude zu verändern, die mit dem Nationalsozialismus in Verbindung stehen, bedeutet
immer, mit einem gewissen Fingerspitzengefühl an das Thema heranzugehen. Ein solches
Projekt stellte die Generalsanierung der Brückenkopfbauten an der Linzer Nibelungenbrücke
bzw. am Hauptplatz dar.
Diese sind ein Relikt des 3. Reiches, als man Linz zur „Führerstadt“ machen wollte. Seit 1947
beherbergt der westliche Teil der Brückenkopfbauten die Kunstschule der Stadt Linz, aus der
1973 die Kunstuniversität Linz hervorging. 2015 beauftrage die Kunstuniversität die BIG mit
der Sanierung und Erweiterung der beiden Gebäude. Nach den Plänen von Architekt Adolf
Krischanitz wurde dieses Projekt in Angriff genommen.
Ziel war, die gestalterische Identität der Gebäude zu
erhalten, diese aber an die heutige Zeit anzupassen, das
Neue dem Alten offen gegenüberzustellen. Wesentliches
Element der Planung war eine Veränderung der Licht-
führung, eine Erhöhung der Transparenz und eine
Verbindung nach außen.
Streckmetalldecken für raumakustische Ansprüche
Insgesamt wurden bei der Erweiterung Büros, Seminar-
räume und Hörsäle für insgesamt rund 240 Studierende
und 100 Mitarbeiter der Verwaltung und des Rektorats der
Universität geschaffen. Dabei wurde mit größter Sorgfalt
vorgegangen, um die denkmalgeschützten Flächen zu
erhalten und zu restaurieren. Bei der Deckengestaltung in
den Räumen und Vortragssälen wurde versucht, diese
ATRIUM.
Auch in den
fünf Etagen
der Atrien
wurden die
Anforderungen
für die Raum-
akustik mit
Streckmetall-
decken gelöst.
UNI IN LINZ.
Nach den Plänen von
Architekt Adolf Krischanitz
wurde die Sanierung in
Angriff genommen.
1...,40,41,42,43,44,45,46,47,48,49 51,52,53,54,55,56,57,58,59,60,...64
Powered by FlippingBook