DHZ 02/2009 - page 3

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DEUTSCHE
HEBAMMEN
ZEITSCHRIFT 2 |2009
versuchen Hebammen, ihr Betreuungsangebot
ständig zu erweitern und reagieren damit auf
die vielseitigen Anfragen von Schwangeren
und jungen Eltern:
n
Bieten Sie geburtsvorbereitende Akupunktur
an?
n
Kann man mit Ihnen in der Klinik entbin-
den?
n
Ich habe gehört, dass es jetzt die schmerzfreie
Geburt in Hypnose gibt; bieten Sie das an?
n
Ich möchte ausschließlich eine naturheil-
kundliche Behandlung, was können Sie mir
in Ihrer Praxis anbieten?
n
Machen Sie Geburtsvorbereitungskurse für
Mehrgebärende, Erstgebärende, nur für
Frauen, nur für Paare?
n
Bieten Sie Yoga für Schwangere, Entspan-
nungskurse für werdende Eltern an?
n
Welchen Kinderwagen und welche Babyaus-
stattung soll ich kaufen?
n
Gibt es bei Ihnen Geschwisterkurse?
n
Können werdende Großeltern bei Ihnen ler-
nen, wie man heutzutage mit Neugeborenen
umgeht?
n
Wann finden die nächsten Babymassage-,
Pekip- oder Delphi-Kurse statt?
n
Hilfe, mein Kind schreit ununterbrochen,
können Sie mir helfen?
n
Ich habe solche starken Rückenschmerzen,
bieten Sie Osteopathie oder Craniosacralthe-
rapie an?
Je mehr Leistungen auf Hebammenlisten, Flyern
oder Internetseiten angeboten werden, umso
größer scheint der Zuspruch. Wer viel anbietet,
muss gut sein!
Auf der anderen Seite beschweren sich im-
mer mehr Hebammen darüber, dass sie für
ein „Hebammen-Watching“ herhalten müs-
sen: Schwangere lassen mehrere Hebammen
zu Vorgesprächen kommen. Sie besuchen in
verschiedenen Praxen die unterschiedlichsten
Kurse. Ja, man könnte den Eindruck gewinnen,
sie stellen sich aus der Vielfalt der Angebote ihr
individuelles Betreuungskonzept zusammen.
Dies ist eine Entwicklung, über die wir eigent-
lich froh sein könnten, denn wir haben es dann
mit Frauen zu tun, die wissen, was für sie gut
ist. Die Frage ist hier: Weiß auch die Hebamme,
welche Arbeitsbedingungen für sie persönlich
am Besten sind?
So wie Maria geht es vielen Hebammen:
Sie sind zunehmend genervt von diesen Ent-
wicklungen. Absprachen sind unverbindlicher:
Wenn sich die Frau in der Klinik gut mit ihrer
Geburtshebamme versteht, verabredet sie sich
mit ihr für die Wochenbettbetreuung und ver-
gisst dabei, dass sie bei einer anderen Hebamme
für die Betreuung angemeldet war.
Bleiben Sie mit mir einen Augenblick bei dem
Bild des „Wettlaufens“. Es scheint ein Sport zu
sein, für den eine Menge Ehrgeiz erforderlich ist.
Gute Laufschuhe, atmungsaktive Kleidung und
eine gute Kondition sind die Voraussetzungen,
um erfolgreich an einem Wettlauf teilnehmen
zu können.
Mit welchem Ziel?
n
Um als Siegerin am Zielpunkt anzukommen?
n
Um viel Beachtung zu finden für diesen
großen Einsatz?
n
Um die eigenen Grenzen auszutesten?
n
Um den gestellten Anforderungen gerecht
zu werden?
Der Gewinn aus solchen Anstrengungen ist:
n
Anerkennung und Beachtung
n
ein gestärktes Selbstwertgefühl
n
sich zu beweisen, leistungsfähiger zu sein als
die anderen
n
den Erwartungen anderer zu entsprechen.
„Antreiber-Botschaften“
Der amerikanische Arzt und Psychiater Eric
Berne (1910–1970) erklärte in seiner „Skript-
theorie“, wie Erlebens- und Verhaltensmuster,
die unser heutiges Leben kennzeichnen, in der
Kindheit entstanden sind. Er gibt eine Erklärung
dafür, wie wir im erwachsenen Leben Strategien
aus der Kindheit einsetzen, obwohl deren Er-
gebnisse zeigten, dass sie für uns schmerzlich
oder verheerend waren. Damit begeben sich
Menschen, ohne es zu merken, in Schwierigkei-
ten. Sie haben sich unbewusst Gebote auferlegt,
denen sie gehorchen, in der Hoffnung, so die
ersehnte Aufmerksamkeit und Wertschätzung
zu bekommen:
n
Streng dich an!
Wege aus der Konkurrenz
n
Informieren Sie sich über das Hebammen-
angebot in Ihrer Umgebung.
n
Suchen Sie nach Lücken im Versor-
gungsnetz, die von Ihnen gefüllt werden
können.
n
Bleiben Sie im Gespräch mit Ihren Kolle-
ginnen.
n
Tun Sie die Arbeit, die Ihrem Talent am
meisten entspricht.
n
Betreuen Sie die Frauen im vollen Umfang
der Gebührenordnung.
n
Holen Sie sich Feedback von betreuten
Frauen.
n
Sie brauchen Zeit, um bekannt zu wer-
den.
n
Bieten Sie Urlaubs- und Krankheitsvertre-
tung an.
n
Reflektieren Sie schwierige Betreuungssi-
tuationen.
n
Holen Sie sich Informationen aus erster
Hand.
n
Werden Sie skeptisch, wenn getratscht
wird, meistens dient es nicht der Wahr-
heitsfindung.
n
Nutzen Sie die Supervision als Chance
der beruflichen Weiterentwicklung.
n
Nehmen Sie sich Zeit, eine solide Hebam-
menarbeit aufzubauen.
Info
freiberuflichkeit & wirtschaftlichkeit
Abrechnungszentrale für Hebammen GmbH
Alois-Moser-Straße 6 • 89415 Lauingen
Postfach 1111 • 89411 Lauingen
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