4 2014
TROCKENBAU
Journal
zimmern aber nirgends gespart und mit Holz-
vertäfelungen in den Gasträumen ebenso nicht.
Der Marmor liegt seitlich am Boden auf und ist
flächig auf Aquapanel-Platten befestigt. Das
Dach des repräsentativen Gebäudes wurde auch
ausgebaut und hier konnten weitere Gasträume
untergebracht werden, die alle einem Design
folgen. Jenes wird farblich von weißen und bei-
gen Polsterungen und graubraunen Holzein-
bauten und mattenWeiß- und Erdtönen an den
Wänden geprägt. In den Schlafzimmern findet
sich einfaches Fries-Dekor an der Decke, das
mit einer eingeschnittenen GKF-Platte konst-
ruiert worden ist. Die Vorzimmerdecke ziert in
den Suiten eine geschürzte Rundausnehmung
mit Gipsglocke darüber.
RESIDIEREN MIT BRANDSCHUTZ
Die Gasträume präsentieren sich dem Luxusan-
spruch folgend hochwertig und gleichzeitig in
praktischem bzw. unauffälligem Hoteldesign.
Der Projektmanager der Signa Holding, Diet-
mar Ploberger, erläutert zum Projektdesign: „Es
kommt darauf an, welches Hotelprojekt man
für den Tourismusstandort Wien entwickelt.“
Wichtig sei aus planerischer Sicht, das Haus
nicht zu sehr auf nur einen Hotelbetreiber hin
zu trimmen. Die innen liegenden Gänge ver-
stärken mit den regelmäßig angeordneten stark
gerahmten Türen den Eindruck klassischer
Hotelarchitektur, die in den denkmalgeschüt-
zen Bau eingepasst wurde. Hinter all dem liegt
unsichtbar der Brandschutz. An neuralgischen
Stellen musste die Brandschutzklasse EI90
sichergestellt werden. Die Stützen waren zu die-
sem Zweck mit der Fireboard-Platte von Knauf
ummantelt worden. An den Betondecken im
Bestand wurde wiederum eine Dreifachbeplan-
kung mit der GKF 15 mm-Platte vorgenom-
men. Die Zimmer bekamen eine unterschied-
lich hohe Zwischendecke und Christian Rodler
erklärt die daraus resultierende Vorgehensweise:
„Wir hatten die verschiedensten Abhängelängen
immer vor Ort um darauf nach Bedarf flexibel
zurückgreifen zu können.“ Bei den einfachen
Zwischenwänden hat man 2-fach mit 15mm-
GKF-Platten beplankt. Zwischen den Zimmern
wurden allerdings fünf Schichten mit jenen
Platten eingebracht. Auf der prominenten Bau-
stelle in der Wiener City war mit Hochdruck
gearbeitet worden und zu Spitzenzeiten waren
600 Personen hier beschäftigt. Die Logistik war
eine besondere Herausforderung. Der Transport
erfolgte mittels Autokran und Baustellenkran
zum Verarbeitungsort und der Raum zumHan-
tieren war ebenfalls knapp bemessen. Unter
beengten Verhältnissen werden zumindest all
jene nicht zu leiden haben, die sich eine Suite
im neuen Park Hyatt leisten.
Objekt:
Park Hyatt Hotel
Bauherr:
SIGNA Holding
Ausführungs- und
Detailplanung:
Neumann+Partner
Architekten Ingenieure,
1190 Wien
Innenausbau:
Lindner GmbH, 2500 Baden
Knauf Fachberatung:
Josef Kleinhappl,
Tel: +43-(0)664-544 60 32
Ohne Anspruch
auf Vollständigkeit
BAUSTELLENTAFEL
PRA X I S
LUXUS. 143 Zimmer, darunter 35 Suiten, wurden in luxuriöser Manier
ins Haus eingebaut. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass bedingt durch
die Konstruktion des Gebäudes keines dem anderen gleicht.
LICHTEINFALL. Durch den Dachausbau konnten auch hier
zusätzliche Gästeräume untergebracht werden, die in Weiß- und
Erdtönen gehalten sind.
BLICKFANG.
Diese in Polen und auch in der Steiermark
gefertigten Holzkunststücke waren zu großen Teilen
auf Trockenausbausystemen montiert worden.