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TROCKENBAU
Journal 4 2014
NÄCHSTER HALT: BRANDSCHUTZ
Nach Beauftragung der ARGETrockenbau HBF
wurden in weiterer Folge, basierend auf der Aus-
gangsplanung, gemeinsam mit den Architekten,
Ausführungslösungen in teilweiser monatelanger
Detailarbeit entwickelt, welche, denn um die
ging es hauptsächlich, den Brandschutzauflagen
standhalten würden. Im Zuge der Entwicklung
dieser Spezialkonstruktionen bestätigte sich
mehrfach die gute Zusammenarbeit zwischen
dem Trockenbau-Team und den Architekten.
Maßgeblich am Erfolg waren auch die Brand-
schutzsachverständigen der IBS Linz beteiligt.
Viele Vorschläge durch die Trockenbauer konn-
ten nach Begutachtung der IBS realisiert werden.
In einigen Fällen mussten diese trotzdem durch
gesonderte, objektbezogene Brandversuche
nochmals bestätigt werden. Dazu brachte die
Brandschutzabteilung der Fa. Kaefer ihr volles
Know-how ein. Ein Bahnhof dieser Größenord-
nung, der tagtäglich mit Fahrplanwechsel 2015
von über 1100 Zügen und ca. 145.000 Men-
schen pro Tag frequentiert wird, hat höchsten
Sicherheitskriterien zu entsprechen und ist
brandschutztechnisch anders zu betrachten als
alle bisherig bekannten großen Bauvorhaben.
GRÜNES LICHT FÜR GIPSKARTON
Basierend auf allen Begutachtungen und Prü-
fungen, wurden die Trockenbauwände in wei-
terer Folge mit einer Rahmenunterkonstruktion
aus Formrohren, in welche die eigentliche GK-
Ständerwand eingebaut wurde, errichtet. Da
jedoch die Formrohre die Tragkonstruktion für
die Trennwände darstellten, sind die GK-Stän-
derwände beidseitig mit je zwei Lagen Knauf
Massivbauplatten beplankt. Damit ersparte
man sich die kostspielige EI90 Verkleidung der
einzelnen Formrohre. Auch beim brandschutz-
technisch erforderlichen Abschluss der Wände
zum Stahlbetontragwerk wurde eine Sonderlö-
sung konzipiert. Denn auch dieser musste den
Brandschutzanforderungen Genüge tun und
konnte aus den vorher genannten Gründen
nicht mit der Massivdecke verbunden werden.
Auch hier wurde durch die Montage von, im
Brandfall aufschäumenden Laminat-Bändern,
eine akzeptable Lösung gefunden. Eine ähnlich
gelagerte Lösung wurde auch für sämtliche
TGA Leitungen gefunden, welche die Brand-
schutzwände querten. ARGE-Trockenbau-Pro-
jektleiter Horst Moser erklärt: „So viele Detail-
lösungen sind selbst für mich ein Novum. Aber
es galt hier auch die Folgewirkungen, haupt-
sächlich des Brandschutzes, zu bedenken.“
Optisch konnte die Arge Trockenbau HBF
mit der Errichtung der Verteilerhallen und der
darin montierten Aluminiumdecken glänzen.
Die Architekten entwarfen eine Metalldecke,
ausgeführt in einer aus Alu-eloxierten Materi-
al C31 hellbronze
RESÜMEE
„Alles in allem können wir wieder ein sehr
gelungenes Projekt präsentieren“, bringt es
Horst Pinter, Geschäftsführer der 3P Trocken-
bau Ges.m.b.H. auf den Punkt. Einmal mehr
waren es somit Qualitätsunternehmen mit ihren
fachlichen Qualifikationen, die ein solch kom-
plexes Projekt erfolgreich umsetzen konnten.
FREQUENTIERT.
Mit dem Fahr-
planwechsel 2015
werden am Haupt-
bahnhof täglich über
1100 Zügen und
ca. 145.000 Menschen
erwartet.
Objekt:
Hauptbahnhof Wien,
1100 Wien
Bauherr:
ÖBB-Infrastruktur Bau AG
& ÖBB-Immobilienmanage-
ment GmbH, 1120 Wien
Architekten:
Hotz/Hoffmann – Wimmer,
Mitglied des Wiener
Teams, Geschäftsführung
Werner Consult ZT GmbH
Ausführung:
ARGE Trockenbau HBF –
3P Trockenbau/Akustik
Blasch/KAEFER
Knauf-Fachberatung:
Karl Zettl, Tel.: +43 50 567
Ohne Anspruch
auf Vollständigkeit
BAUSTELLENTAFEL
EXPERTISE. Für die Ausführung dieses großen Bauprojektes
wurden Trockenbau-Experten der ARGE Trockenbau HBF benötigt:
Karl Zettl (Knauf), Horst Pinter (3P), Andrea Kern (Akustik Blasch)
und Christian Baldasti (Kaefer).
BRANDSCHUTZ. Um den Brandschutzauflagen zu
entsprechen, wurden in teils monatelanger Detail-
arbeit von Experten Speziallösungen entwickelt.
Fotos: Walter Henisch
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