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TROCKENBAU
Journal 4 2014
T HEMA
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Fotos: VÖEH
Nicht nur die richtige Höhenlage ist wesent-
lich, sondern die schalltrennende Lagerung
und Befestigung, um körperschallübertragen-
de Fließ- und Gussgeräusche zu vermeiden.
Die Tassen sind vorlaufend mit schwindfrei-
em Mörtel, zur Vermeidung eines Trommelef-
fektes aufgrund von Hohlräumen, zu hinterfül-
len. Begleitend wird dadurch die Bewegung der
Edelstahltasse durch abwechselndes Kalt- und
Heißwasser eingeschränkt. (Siehe Abbildung 5)
„Um alle diese Bedingungen zu erfüllen, ist
die genaue Vorbereitung der Anschlüsse durch
das Installationsunternehmen von großer
Bedeutung“, berichtet der VÖEH aus der Praxis.
Durch die gemeinsame Koordination der
Schnittstellen Installation und Estrichherstel-
lung mit Unterbau, vereinfacht sich die
Umsetzung auf der Baustelle. Ausführungs-
mängel werden vermieden, der gemeinsamen
Gewährleistung steht nichts im Wege.
Mängelvermeidung
durch Kooperation
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In vielen Bereichen greift die Haustechnik immer mehr in die Fußboden-
konstruktion ein. Für eine fachgemäße Ausführung bedarf es der Koordi-
nation und Zusammenarbeit von Installation und Estrich-Herstellung.
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er Estrich als Lastverteilerplatte wird
zumTräger von Installationsleitungen
und Haustechnikeinbauten, wie Fuß-
bodenheizung, Konvektoren, bodengleicher
Duschrinnen, Einlaufgullys und Ausgusstassen
in Großküchen.
Unter der Berücksichtigung, dass der Estrich
aufgrund seiner handgestampften Betonzusam-
mensetzung keine statische Aufgabe überneh-
men kann, ist auf den Estrich und dessen
Unterbauplanung großes Augenmerk zu legen.
„In der neuen Estrichnorm ÖNORM B
3732 sind die Estrichdicken bis in höhere Belas-
tungskategorien neu definiert. Diese Dicken
sind in Abhängigkeit der notwendigen Belas-
tung, wobei die statische Höhe des Estrichs ab
Heizleiter-Rohrscheiteloberkante beginnt“,
informiert der Verband der österreichischen
Estrichhersteller, VÖEH. (Siehe Abbildung 1)
Im Verhältnis zur Estrichdicke steht die
Belastbarkeit der Trittschalldämmung, um
höhere Biegezugfestigkeiten in der Betonplatte
aufzunehmen. Hier erreichen die Systemfuß-
bodenheizungsplatten (Trittschalldämmung)
mit 6,5 kN und 10 kN schon ihre Grenzen.
Man spricht in solchen Fällen von Sonder-
lösungen, die in einem gemeinsamen Koordi-
nationsgespräch zwischen Haustechnik und
Estrichhersteller entsprechend dem Stand der
Technik, erarbeitet werden müssen.
Aus Sicht der Gewährleistung, sollte der
schalldämmende Unterbau durch das Fachun-
ternehmen der Estrichherstellung ausgeführt
werden. Bei der Installation der Heizungsleiter
muss durch die Einhaltung von ausreichendem
Abstand der einzelnen Rohre (von 10 – 12 cm)
auf die Lastableitung in die Dämmung Bedacht
genommen werden. (Siehe Abbildung 2)
Ein wesentlicher Faktor ist die Größe und
Situierung der Heizungsverteiler. Um eine
Überwärmung des Estrichs im Anspeisungsbe-
reich zum Verteiler zu verhindern, sollten die
Heizkreise auf 5 - 6 Stück, ergibt 10 - 12 Lei-
tungen, begrenzt werden. (Siehe Abbildung 3)
Eine große Herausforderung für die Zusam-
menarbeit von Installateur und Estrichhersteller ist
der Einbau von Ausgusswannen in Großküchen.
Schon beim Versetzen der Wanne in die rich-
tige Höhenlage ist die Mithilfe des Estrichherstel-
lers von großer Bedeutung. (Siehe Abbildung 4)
ABB. 2: Bei Installation der Heizungsleiter muss
der Abstand der Rohre mindesten 10 – 12 cm sein.
ABB. 1. Der Estrich wird zum Träger von
Installationsleitungen und Haustechnikeinbauten.
ABB. 3. Größe und Situierung der Hei-
zungsverteiler ist ein wesentlicher Faktor.
ABB. 4. Beim Einbau von Ausgusswannen in
Großküchen ist die Zusammenarbeit von Installateur
und Estrich-Hersteller unbedingt nötig.
ABB. 5. Beim Einbau von Ausgusswannen gibt es viele
Faktoren zu beachten.
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